Sackmesserkurs mit Felix Immler v/o Lachs

Am Samstag, 6. April 2019 war es soweit. Eine Idee, welche vor ca. 10 Monaten ins Leben gerufen wurde, konnte endlich durchgeführt werden.

Der Verein zur Förderung des Pfadfinderwesens Wald-Bauma (VeFö) wollte eine gemeinsame Aktivität mit den aktiven Pfadis machen, damit die beiden Vereine sich etwas besser kennenlernen. Dem Vefö gehört nämlich die Nahrenscheune, welche uns Aktiven der Pfadi Wald-Bauma zur Verfügung gestellt wird. Auch das Choli oberhalb von Wald ist im Besitz vom Vefö und wir dürfen jedes Jahr etliche Choli-Lager dort gratis durchführen.

Ihr könnt Euch bestimmt vorstellen, dass es schwer ist, eine gemeinsame Aktivität mit Kindern von 10 Jahren bis hin zu den Vefö-Mitgliedern, welche teilweise bereits das 70 Lebensjahr überschritten haben, zu gestalten.

Doch mit Felix Immler war die Lösung gefunden. Lachs – wie er selber in der Pfadi heisst – ist nämlich der einzige Taschenmesser-Pädagoge auf der Welt. Das heisst, er lernt den Kindern und auch Erwachsenen, wie ein Taschenmesser effizient genutzt werden kann und welche simple Gegenstände ohne grossen Zeitaufwand gebastelt werden können.

Nach dem Beginn nahmen wir Platz in der neuen Steinarena, die wir seit ca. 3 Monaten in der Nahrenscheune haben. Lachs stellte sich vor und begann zuerst mit den Sicherheitsmassnahmen. Schnell mussten wir uns verteilen, soweit, dass wir mit ausgestrecktem Arm keinen unserer Nachbarn auch nur im Entferntesten berühren konnten. Durch die Verteilung wurde die Arena eindeutig zu eng. Lachs hatte für uns jedoch bequeme Hocker dabei, die wir benutzen durften.

Nach kurzer Einweisung konnte jeder von uns ein scharfes Sackmesser von ihm nehmen und wieder an den Platz sitzen. Die erste Lektion war das richtige, einfache Schnitzen. Wir Pfadis lachten natürlich zuerst und dachten, dass wir das ohnehin bereits perfekt beherrschen. Doch Lachs belehrte uns eines Besseren. Mit seiner Methode benötigte das Schnitzen auf einmal viel weniger Kraft und die Schnitte wurden genauer. Auch haben wir gelernt, dass das kleine Messer das eigentliche Schnitzmesser ist, anstatt, wie alle Welt denkt, das Grosse.

Lachs war voll in seinem Element und erzählte uns vielerlei Dinge über das Sackmesser und diverse kleine Techniken. Gespannt hörten wir zu und nach jedem Ausprobieren der gezeigten Technik schlich sich ein Wow-Effekt durch die Arena.

Doch uns kitzelt es in den Finger und wir wollten endlich das erste Projekt starten. Der z’Mittag stand ebenfalls vor der Tür und wir entschieden uns direkt für etwas Nützliches. Wir begannen mit dem Schnitzen unserer eigenen Gabel für die Spaghetti, welche von einigen Mitgliedern vom Vefö über dem Feuer gekocht wurden.

Die Spaghetti schmeckten wunderbar und wir konnten über die Mittagpause Energie für den Nachmittag tanken.

Kurz nach dem Essen ging es bereits weiter mit dem nächsten Projekt.

Lachs zeigte uns, wie wir selber funktionierende Kreisel basteln können. Nur mit einem Sackmesser und Holz. Mit der Aale bohrten wir ein Loch in ein zuvor abgesägtes Stück Holz. Da durch steckten wir ein Stück von einem Ästchen und fertig war der Kreisel.

Jetzt wurde es Zeit für unser Hauptprojekt. Denn der Nachmittag war bereits angebrochen und der Workshop neigte sich dem Ende zu. Doch bevor der Tag zu Ende war, konnten wir eine Steinschleuder basteln. Die Motivation stand uns allen ins Gesicht geschrieben und wir gingen in den Wald um eine geeignete Astgabel zu suchen. Währenddessen probierten einige ein anderes Projekt von Lachs aus – eine Pfeife.

Bei der Rückkehr aus dem Wald zeigte uns Lachs wie immer vor, wie die Steinschleuder gemacht wird.

Anschliessend schnitzten und sägten wir, wie die Wilden. Jeder wollte der Erste sein, der mit seiner selbst gemachten Steinschleuder auf eine, als Ziel dienende Petflasche, schiessen konnte. Doch da alle die Tricks beherrschten, gab es keinen klaren Gewinner. Nur die Petflasche wurde anschliessend nur von den wenigsten getroffen.

Nach dem Wettschiessen stellte uns Lachs noch seine bisherigen Werke und Bücher vor. Kaum vorstellbar, dass er bereits ein ganzes Wald-Dorf innert 2 Monaten nur mit Hilfe seines Sackmesser aufgebaut hat. Aber auch Wasserräder, Spielzeugautos, eine Trompete oder sogar Armbrust gehören zu seinen Werken. Mehr über Felix Immler und seine Projekte entdeckt ihr hier: http://taschenmesserbuch.ch/

Der Tag beendeten wir mit einem feinen Nussgipfel, vielen neuen Erkenntnissen und schönen Erinnerungen.

In diesem Sinne danken wir dem Vefö, sowie Lachs für den spannenden Tag und freuen uns auf die nächste gemeinsame Aktivität mit dem Vefö.

 

azb
die NADA-Redaktion